Rahmenprogramm
59. Solothurner Filmtage 2024



DO. 18.1.
Fare Cinema
Widerstand auf und neben der Leinwand
10:15h Kreuz
Während sich einige angesichts einer Ungerechtigkeit oder einer drohenden Katastrophe machtlos fühlen und zur Passivität neigen, versuchen andere, aktiv in das Geschehen einzugreifen. Das ist auch eine Aufgabe des Films. Doch die Geschichten solcher «Held:innen des Widerstands» im Film zu erzählen, stellt Re- gisseur:innen vor ethische Fragen. Wo endet politischer Ungehorsam und wo beginnt Terrorismus? Wie kann man unbequeme Figuren oder Ereignisse ehrlich im Film porträtieren, ohne sie zu glorifizieren?
Moderation: Niccolò Castelli
Diskutierte Filme: Autour du feu, La scomparsa di Bruno Breguet, Swissair Flug 100 – Geiseldrama in der Wüste und weitere.
Histoires
100 Jahre Praesens Film
15:30h Uferbau
Frédéric Maire von der Cimèmateque Suisse hält einen Vortrag über die Praesens Film.
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FR. 19.1.
Fare Cinema
Kleider machen Leute?
Kreuz
Hinter der Kamera, aber durch ihre Arbeit trotzdem immer im Bild: Kostüm- und Maskendesigner:innen geben Filmen einen ganz eigenen Look. Durch ihre Kunst erzählen sie, was Worte nicht immer können: die Charaktereigenschaften von Protagonist:innen, ihre Wünsche oder ihre Vergangenheit. Kleidung und Maske akzentuieren die Wirkung einer Figur auf die Zuschauer:innen. Welche Bedeutung haben Kostüm- und Makeup-Artist:innen für die Schauspieler:innen und den Film als Ganzes? Eine Diskussion mit dem/der Gewinner:in des «Prix d’honneur» 2024 sowie weiteren Gästen.
Moderation: Niccolò Castelli, Tanja Groot Kormelink
Diskutierte Filme: Jakobs Ross, Les paradis de Diane, Retour en Alexandrie und weitere.
So Pro
Auftakt «SO PRO» mit dem Migros-Kulturprozent Story Lab
Stadttheater TOBS
Gemeinsam mit dem Hauptprogrammpartner Migros-Kulturprozent Story Lab wird «SO PRO» eröffnet. Die Teilnehmenden erhalten einen Einblick in Projekte, die in der Verdichtungsförderung von Story Lab unterstützt werden. Ausserdem gestaltet der Satiriker und Regisseur Karpi einen humoristischen Input zum Thema Drehbuchschreiben mit KI. Der anschliessende Lunch bietet Gelegenheit, sich mit diversen Akteur:innen aus der Filmwelt zu vernetzen.
Moderation: Monika Schärer
So Pro
SWISS FILMS Review – Preview
Stadttheater TOBS
SWISS FILMS blickt auf das vergangene und kommende Filmjahr und präsentiert die wichtigsten Ergebnisse aus ihrer aktuellen Branchenumfrage. Ein Ausblick auf den geplanten Gastauftritt der Schweiz am Marché du film von Cannes 2024 rundet die Präsentation ab. Eine offene Informationsveranstaltung.
So Pro
MEDIA Desk Suisse: Zehn Jahre MEDIA-Ersatzmassnahmen 2014-2023
Stadttheater TOBS
Ein Rückblick auf das Jahr 2023 und die neu eingeführte Koentwicklungsförderung für minoritären Schweizer Projekte. Darüber hinaus werden die Daten und Fakten zu zehn Jahren MEDIA-Ersatzmassnahmen in der Schweiz präsentiert. Wie hat sich die Förderung entwickelt und wie entwickelt sich das Creative Europe-Programm der Europäischen Union?
So Pro
Branchenanlass Bundesamt für Kultur BAK
15:45h Stadttheater TOBS
Treffen mit dem Bundesamt für Kultur BAK mit Ausblick auf wichtige Projekte im Jahr 2024.
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SA. 20.1.
Kreuz
«Patchwork» hiess der erste Film, den das Studio GDS 1971 produzierte. Es blieb der einzige Kollektivfilm der drei Filmemacher Luyet, Schwizgebel und Suter, die sich künstlerisch eigenständig entwickelten. Fünf Jahrzehnte später erleben Kollektive einen neuen Aufschwung. Was sind die Gründe? Idealismus oder Pragmatismus? Wie und mit welchen Projekten finanzieren sich Animationsfilmschaffende heute?
Moderation: Niccolò Castelli, David Wegmüller
Diskutierte Filme: Animationsfilme der Programme.
So Pro
SO PRO & Contra I: Sind 300 Franken genug?
Stadttheater TOBS
Der Bundesrat hat eine Senkung der Radio- und Fernsehgebühr von 335 auf 300 Franken beantragt. Die Verordnung ist bis Februar in der Vernehmlassung. Was bedeutet das für die unabhängige Filmproduktion in der Schweiz? Runder Tisch, in Zusammenarbeit mit Cinésuisse.
Moderation: Daniel Binswanger (Co-Chefredaktor, Republik)
So Pro
SO PRO & Contra II: Mangel an weiblichen Arbeitskräften und übertriebene Hierarchie
Stadttheater TOBS
In der Schweizer Filmindustrie herrscht ein Mangel an weiblichen Arbeitskräften, insbesondere in technischen Berufen und als Assistentin bei Dreharbeiten. Ist eine unattraktive, gender- und hierarchiegeprägte Arbeitskultur schuld? Sind die Modelle, nach denen sich die Teams am Set organisieren, ein Hindernis für die Karriereentwicklung oder ermöglichen sie eine optimale Verteilung der Verantwortlichkeiten? Sollte man den Mitarbeiterinnen im Hintergrund mehr Entscheidungsbefugnis einräumen oder die Integrität eines künstlerischen Projekts vor jeglicher Einmischung schützen?
Tragen internationale Koproduktionen ausserdem dazu bei, dass der Nachwuchs in diesen Berufen keinen Platz mehr findet?
Moderation: Delphine Luchetta (SWAN)
Vor dem Film:
SWAN – Swiss Women’s Audiovisual Network
Zusammen mit SWAN präsentieren die Solothurner Filmtage aktuelle Statistiken zur Geschlechterdiversität der 59. Ausgabe. Seit der 2019 unterzeichneten Charta veröffentlichen die Solothurner Filmtage jährlich Statistiken zur Geschlechterverteilung.
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SO. 21.1.
Rencontre
Des tableaux qui bougent
Uferbau
Monsieur Schwizgebel, wie haben Sie das gemacht? Diese Frage möchte man dem Regisseur am liebsten nach jedem Film stellen. Denn der Bilderstrudel, in den er das Publikum zieht, lässt sich meist nicht in Realzeit entschlüsseln. In dieser Dokumentation bringt uns Patricia Plattner die Machart von Georges Schwizgebels Animationen näher und zeigt uns auch den Menschen hinter der Kunst. Schwizgebel lebt in einer binationalen Ehe und pendelt regelmässig zwischen der Schweiz und China.

Nach dem Film findet ein ca. 30-minütiges Gespräch zwischen der Filmwissenschaftlerin Chloé Hofmann (Universität Lausanne) und Georges Schwizgebel statt. Chloé Hofmann forscht zum Schweizer Animationsfilm und hat zum Werk von Ernest und Gisèle Ansorge promoviert.
Fare Cinema
Extrem ehrlich oder ehrlich inszeniert?
Kreuz
Hautnah am Leben: Die Geschichten, die einige der Dokumentarfilme im diesjährigen Programm erzählen, lassen eine Inszenierung erkennen. Ist das ein Verrat an den etablierten Regeln des dokumentarischen Filmens? Oder handelt es sich um besonders ehrliche Arbeiten, weil es keine Wahrheit gibt, wo eine Kamera läuft? Wo endet die Dokumentation und beginnt die Fiktion? Und wo liegt die Wahrheit dazwischen?
Diskutierte Filme: Antier noche, Die Anhörung, Lonely, 2720 und weitere.
Rencontre
Atelier: Animationsfilme vertonen
Uferbau
Im Gegensatz zum Spiel- oder Dokumentarfilm gibt es im Animationsfilm meist keinen Direktton. Stimmen, Geräusche und Töne müssen von Grund auf erfunden werden. Trickfilmer:innen erfinden Bilder, die die Sound Designer:innen vor kreative Herausforderungen stellen. Wie spricht ein Mensch ohne Kopf? Wie tönt ein Wald mit blauen Bäumen? In einem Atelier mit Film- und Tonausschnitten trifft der Sound Designer Thomas Gassmann auf die «Rencontre»-Gäste.
So Pro
Licht auf künstliche Intelligenz
Stadttheater TOBS
Künstliche Intelligenz: Diese beiden Wörter sind in aller Munde, umhüllt von einer Aura der Faszination und manchmal auch des Unverständnisses. «SO PRO» bietet einen Nachmittag mit Präsentationen und Case Studies, die sich mit der Verwendung von Softwares, die als «intelligent» und «künstlich» gelabelt werden, in der Filmindustrie beschäftigen. Das Programm wird mit einer «SO PRO & Contra»-Diskussion über die Auswirkungen dieser Werkzeuge auf die verschiedenen Arbeitsbereiche in der Filmbranche abgeschlossen.
Moderation: David Fonjallaz, Adrien Kuenzy (Cinébulletin)

Programm:
13:00-13:35 Key Note Sami Arpa (Largo.ai)
13:50-14:20 Case Study «Die wundersame Verwandlung der Arbeiterklasse in Ausländer» (Samir und Levin Vieth, Dschoint Ventschr)
14:30-15:00 Case Study «Peace Untold» (Robin Burgauer und Robbert van Rooden, Inlusio Interactive)
15:10-15:40 Case Study «Weiterbildung künstlische Intelligenz»(Douglas Edric Stanley, HEAD)
16:00-17:10 SO PRO & Contra: Von Algorithmen und Menschen
Diskussionsrunde mit Chantal Bolzern (Präsidentin SSFV), Claudio Cea (Editor), Simon Jaquemet (Regisseur), Baptiste Planche (Leiter Fiktion, SRF), Douglas Edric Stanley (Künstler und Dozent, HEAD).
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MO. 22.1.
Fare Cinema
Der Weg des Essays
Kreuz
Das Genre des Essays, das vor allem in Kurzfilmen vertreten ist, ermöglicht den Filmschaffenden eine subjektive Perspektive. Wie verwandeln sie eine individuelle Erfahrung in eine universelle Erzählung? Auf welche Weise hinterfragt das Kino in der ersten Person soziale, sexuelle oder identitätsbezogene Normen? Und wie kann man intime und philosophische Überlegungen in einen Film umsetzen?
Moderation: Niccolò Castelli, Emilien Gür
Diskutierte Filme aus dem «Panorama Kurzfilme»: Dentro la luce, Loveboard, Out Of The Blue, Sarebbe statu.
Fokus
Beruf: Schauspieler:in
Uferbau
Die Situation von Schauspieler:innen hat sich in den vergangenen Jahren stark verändert. Technologische wie auch ökonomische Veränderungen stellen bisherige Gewissheiten in Frage und die Verunsicherung ist gross. Was waren die entscheidenden Veränderungen und wie sieht eine zeitgemässe Schauspielausbildung aus? In was für einem Verhältnis stehen heute Profi- und Laiendarsteller:innen?
Moderation: Chantal Hirschi (Geschäftsleiterin t. Theaterschaffen Schweiz)
Fokus
Im Rampenlicht
Uferbau
Ronald Reagan, Arnold Schwarzenegger, Wolodimir Selenski: Schauspieler:innen wechseln scheinbar mühelos in die Politik, während die Politik den Glamour der Filmbranche sucht. Dabei stellt sich die Frage nach der Wechselwirkung zwischen Schauspiel und Politik. Wie gestalten Politiker:innen ihre öffentliche Person? Wie bereiten sich Schauspieler:innen auf politische Rollen vor und welche Lektionen hat die Politik aus der Welt des Films übernommen?
Moderation: Dominic Schmid (Filmkritiker, Die Wochenzeitung)
Fokus
It’s all true?
Uferbau
Das Dokumentarische als Fiktion zu erzählen und sein Leben als Form der öffentlichen Inszenierung zu verstehen, das hat sich in den vergangenen Jahren als überaus beliebte Herangehensweise etabliert. Worin liegt der Reiz dieses autofiktionalen Erzählens? Was lässt sich durch diese Verschiebung in die Fiktion vermitteln, was man sonst nicht kann? Und in was für einem Verhältnis steht das Kino mit sozialen Medien wie TikTok?
Moderation: David Fonjallaz
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DI. 23.1.
Fare Cinema
Erwachsenwerden: vor und hinter der Kamera
Kreuz
Das Kino zeigt oft die Abschnitte des Lebens, in denen Umbrüche stattfinden, wie z.B. das Erwachsenwerden. Filme darüber sind so alt wie das Kino und trotzdem immer wieder aktuell. Während es früher oft Geschichten waren, die eine Rebellion gegen festgelegte Muster zeigten, scheint es heute, da junge Menschen un- endliche Möglichkeiten vor sich haben, eher ein Kino der Orientierungsfindung zu sein. Wo suchen Jugendliche nach Antworten, wenn ihnen alles offensteht?
Diskutierte Filme: Sab’, Zehn Jahre, The Driven Ones und weitere.
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